Welches Weltbild wird vermittelt?

Die Itinerarien hatten im Gegensatz zur Mappa Mundi nicht die Vermittlung eines bestimmten christlichen Weltbildes zur Aufgabe und zeichnen sich aus durch einen starken Realitäts- und Praxisbezug.

Trotzdem vermittelt das Itinerar ein verzerrtes Bild von der Welt:

  • Denn zum einen stellen sie nur einen bestimmten Ausschnitt der Welt dar und verzeichnen dabei nur skizzenhaft und ohne jeglichen Maßstab Orte und Wege.
  • Zum zweiten ist die Vorgehensweise bei der Herstellung eines mittelalterlichen Itinerars nicht induktiver sondern deduktiver Art, d.h. die Ersteller der Karten gehen aus von vorgegebenen Angaben, in die ggf. individuelle Erkenntnisse hinein interpretiert werden, die aber ansonsten so gut wie keinen Variationen oder Anpassungen unterliegen.

Insgesamt stellt sich das mittelalterliche Itinierar also als Ausschnitt der Mappa Mundi dar und präsentiert somit auch ausschnittsweise die Weltsicht dieser Universalkarten. Überhaupt bestand bei den mittelalterlichen Itinerarien nie der Anspruch auf eine maßstabs- und realitätsgetreue Darstellung eines Details der gesamten Welt.

Zurück