Quellenbasis, Hersteller und Auftraggeber der Karten

Portolankarten entstehen auf der Basis der Erfahrungen und Kenntnisse der antiken und mittelalterlichen Schiffahrer, die z. T. wie im Fall der Peripli in schriftlicher Form über

  • Gefahren, Untiefen und
  • die Lage einzelner Häfen und Handelsplätze berichteten.

Die Herstellung der Portolankarten liegt nicht mehr - wie bei den Mappae Mundi - in der Hand von Geistlichen, z.B. Mönchen, die in Klöstern die Karten zeichneten und kopierten.

Ihren Platz nehmen nun Berufskartographen und Zeichner ein. Diese verfügen meist über eine eigene Werkstatt und erlangen z.T. weltweiten Ruhm und Anerkennung für ihre Karten-(Kunst-)Werke.

Ein Beispiel hierfür ist die Familie der Cresques, in deren Werkstatt 1375 der berühmte Katalanische Atlas (Abb.) geschaffen wurde.

Auch die Zusammensetzung der Gruppe Auftraggeber der Karten hat sich gewandelt: Statt - wie z. B. bei den Mappae Mundi - Geistlichen und Fürsten sind nun Schiffseigner und andere Personen weltlicher Herkunft die Besteller solcher Küstenkarten, deren vorrangig praxisorientierte Ausrichtung völlig von theologischer Motivation, Zweckbindung und Weltanschauung gelöst ist.

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