Der
Ursprung der europäischen Portolankartogaphie liegt in
Südeuropa, das dem Mittelmeerraum zugewandt war, und wo
die (Küsten-)Schiffahrt schon früh eine relativ hohe
Bedeutung und Verbreitung hatte.
Dementsprechend
erlebte die an den Bedürfnissen der Schiffahrt
orientierten Portolankarten in den südeuropäischen
Ländern bereits im 13. Jahrhundert eine Blüte.
Eine
breitere qualitative und quantitative Verbreitung fanden die
Portolane jedoch erst ab dem Anfang des 14. Jahrhundert, aus
dem die ersten - schon sehr weit entwickelten - Karten überliefert
sind.
Einen
wirklichen Aufschwung erfuhren die Portolane jedoch erst mit
der Erweiterung des geographischen Horizontes, die durch zahlreiche
Missions- und Entdeckungsfahrten in Richtung China, Indien und auch
Afrika das Bedürfnis nach praxisorientierten Karten wachsen ließ.
Erst
jetzt, ab dem Beginn des 15. Jahrhunderts, konnten die naturwissenschaftlich
und praxisorientierten Portolankarten, die durch die seit
1406 in lateinischer Übersetzung vorliegende "Geographie"
des Ptolemäus stark geprägt werden, die
theologisch ausgerichteten Mappa
Mundi (Weltkarten) aus ihrer führenden Stellung verdrängen,
bzw. bei Kombination der Kartentypen eine gleichwertige oder übergeordnete
Bedeutung erlangen.
Zahlenmäßig
stehen die Zonenkarten mit ihrem naturwissenschaftlichen
Hintergrund und Ansatz jedoch weit hinter den Mappae Mundi
im T-O-Schema
zurück.