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Einleitung Stand: 25/10/00 |
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Mercatorkarte - Peterskarte Die runden Erdkarten, denen die biblische Vorstellungvon der Erde als Scheibe zugrundelagen, wurden im 16. Jahrhundert von einem neuen Kartentyp abgelöst: der Mercatorkarte. Sie war rechteckig und eignete sich für die Navigation weil sie bestimmte Kartenqualitäten aufwies. Bei der Übertragung der Erdoberfläche von einer Kugel in die flache Ebene der Karte entstehen Probleme, die sich erst mit den Fortschritten der Mathematik und der Vermessungstechnik, lösen ließen. Die Mercatorkarte stellte einen entscheidenden Fortschritt dar, weil sie die Kugelgestalt der Erde berücksichtigt, achstreu und lagetreu ist. Da sie aber nicht flächentreu ist, vermittelt sie keinen genauen Eindruck von der Gestalt unds Größe der Länder. Vergleicht man den optischen Eindruck mit den gemessenen Quadratkilometern, dann verzerrt die Mercatorkarte die Länder ganz erheblich. Erst mit der Infinitesimalrechnung und der Möglichkeit zur exakten Berechnung gekrümmter Flächen wurde Flächentreue eine mögliche Kartenqualität. Obwohl Flächentreue heute möglich ist (Peterskarte), beruhen die meisten Karten auf der Mercatorkarte und bieten uns ein eurozentristisches Bild der Erde, bei dem Europa ziemlich zentral in der Mitte liegt und größer wirkt, als es ist. Übrigens liegt Südamerika nur für Europäer "unten links". Unser Weltbild wird von Karten geprägt, die Europa in den Mittelpunkt stellen. Ebenso stellten die Hersteller der Ebstorfer Karte zwar Jerusalem genau in die Mitte der Welt, gaben aber Norddeutschland insofern auch eine Sonderstellung, als es vergleichsweise viel Platz einnimmt und sehr detailliert dargestellt wurde. Ebstorf liegt eben in Norddeutschland. |