Portolan-Karten
sind empirisch-induktive Konstruktionen. D.h. sie bildeten -
im Gegensatz zur Universalkartographie
- zunächst nur Teilbereiche der Ökumene ab, was meist die
Küsten des Mittelmeerraumes waren.
Sie
gaben sehr detailliert Auskunft über alles, was für
die sichere Navigation der Schiffe im Küstenbereich von
Bedeutung ist (Häfen, Untiefen, etc.) und lieferten
- eine maßstabsgetreue
Abbildung der Verhältnisse sowie
- relativ exakte
topographische Angaben:
Die
Entfernungen wurden nun gemessen und die Karten enthielten
Meilenmesser am Rand.
Erst
allmählich wurden dann weiter Gebiete - auch das Innenland - in
die Darstellung einbezogen. Dieses geschah jedoch meist nur skizzenhaft,
durch die Einzeichnung wichtiger Flußläufe und Städte
sowie die Ausschmückung der freien Räume durch Sagen,
Mythen und theologische Themen.
Darüber
hinaus blieben die Zonenkarten meist frei von theologischen
Elementen (30),
wie heilsgeschichtliche Darstellungen und Erwägungen,
insbesondere da das literarische Umfeld der Zonenkarten naturwissenschaftlich
fundierte Werke und Enzyklopädien bildeten, zu deren
Verdeutlichung sie dienen.