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  Stand: 10/10/00

Ebstorfer Weltkarte: Einleitung          Seite 1/1         

In Forscherkreisen gilt die Ebstorfer Mappae Mundi heute als "größte uns bekannte Weltkarte (...) und als bedeutsamstes und am meisten typisches Zeugnis mittelalterlicher Universalkartograhie" (von den Brincken 1992: S. 92). In dieser Arbeit soll sie in folgende Abschnitte unterteilt Berücksichtigung finden:

  1. die Erläuterung der Abbildungen auf der Karte, 
  2. dem aktuellen Forschungsstand, der klärt, von wem die Karte, wann, wo und wieso gemalt wurde, sowie
  3. der Bezug zur Mobilität der Ebstorfer Karte.

    Obwohl die Karte erst 1834 in einer Abstellkammer des Klosters in Ebstorf wiedergefunden wurde, fand sie zuerst nur wenig Interessenten. Die Karte ging zunächst in den treuhändischen Besitz des ein Jahr später gegründeten Historischen Verein für Niedersachen über. Die gewünschte Analyse und Kopie der Karte verzögerte sich aus finanziellen Gründen jedoch bis 1888, als der Gymnasialdirektor Ernst Somerbrodt mit der Anfertigung eines Faksimile beauftagt wurde.

    1906 reichte der Verein die Karte aufgrund eines Depositalvertrags an das hannoversche Staatsarchiv weiter. Leider fand sich nie jemand, der die Karte fotografierte, denn 1943 wurde sie dort nach Bombenangriffen zusammen mit 11000 weiteren Urkunden, sämtlichen Handschriften und anderen einmaligen Dokumenten vollständig zerstört Dieter Brosius 1988: S. 39).

    Hätten die wissenschaftliche Welt und die Finanziers des Faksimile die Einmaligkeit der Arbeit Somerbrodts geahnt, vielleicht hätte es dann in der Einleitung zu dem Faksimile von 1891 nicht heißen müssen: "Das Original zeigt reichen Farbenschmuck, auf dessen Wiedergabe durch das Facsimile leider in Rücksicht auf die technischen Schwierigkeiten und die erheblichen höheren Herstellungskosten (...) verzichtet werden muß"(Ernst Somerbrodt: 1891: S. 1). Somerbrodt war aus denselben Gründen auch gezwungen, eine 2:1 Verkleinerung auszuarbeiten und schlecht lesbare Stellen im Original einzutönen. Erst 1929 wurde sein Faksimile nachträglich  von dem Landesoberinspektor Kropp coloriert.

    Diese farbige Kopie ist es, mit der die Wissenschaftler nach der Zerstörung des Originals arbeiten.