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Einleitung Stand: 25/10/00 |
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WELCHEM... Zweck sie diente Wer die Frage nach dem Autoren und seiner Beweggrund für das Anfertigen einer so prächtigen Karte wie der Ebstorfer stellt, muß zugleich auch nach dem Adressaten fragen. Armin Wolf schließt aufgrund der bemerkenswert deutlich herausgestellten welfischen Besitzungen (BS mit Stadtwappen, Lüneburg mit Saline und Fahne, Goslar...). Sollte diese Beobachtung ebenso wie Wolfs zeitliche Einordnung der Karte um 1240 richtig sein, so müßte die Ebstorfer Weltkarte nicht nur als Lehrmittel in Klöstern sondern auch als Werbemittel für ein welfisches Königtum, also als ein politisches Propagandamittel interpretiert werden, denn bis 12xx regierten mit xxx ein Staufer das Reich. Im 13. Jahrhundert als ein "typisches Beispiel mittelalterlicher Universalkartographie" (von den Brincken 1992: S. 92) geschaffen diente die Karte lange Zeit zu Unterreichtszwecken in einem Kloster. Mit ihrer beachtlichen Größe von 3,5 x 3,5 Meter diente die Karte wahrscheinlich seit dem 13. Jahrhundert Mönchen zu Unterrichtszwecken und wurde bei Bedarf auf dem Fußboden ausgerollt, denn zum Aufhängen war weder das aus 30 Pergamentblättern zusammengeheftete Material noch das Format der Karte geeignet (Horst Appuhn: 1991 S. 256f.). "die sicher auch als Kunstwerk und Schmuck wo und wann auch immer diente", dürfte weißen Flecken vermieden wissen wollen, zum einen aus Kostengründen des wertvollen und knappen Materials, zum anderen, weil es der Anbetung Gottes Vielfalt und Schönheit etwas abverlangt hätte (von den Brincken 1992, S. 92)
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